AKG

Was ist los mit dem AKG K-500? Er kratzt und schnarrt, obwohl es keine Kontaktprobleme gibt.

Also schaue ich hinein.

Sind da durch die transparente Membrane hindurch nicht kleine Fremdkörper im Spulenspalt des Magneten zu erkennen?

Doch, da ist irgend etwas.

Alles Klopfen und Schütteln hilft nicht, auch nicht die Wiedergabe von extremen Signalen aus dem Frequenzgenerator. Es muss sich um Metallpartikel handeln, die der Magnet natürlich festhält.

Da hilft nur noch das Skalpell des Kopfkörerchirurgen. Ultima Ratio.

Wo der haarfeine Spulendraht nach außen geführt ist, bleibt die Verklebung der Membrane sicherheitshalber ungelöst.

Und tatsächlich: Da haben wir die Bescherung. Wo kommt das her? Hat sich da die galvanisch aufgebrachte Oberflächenschicht des Magneten aufgelöst?

Näher betrachtet sieht das so aus:

Und nun das Zeug heraus bekommen. Ein Kunststoff-Streifen, der in den Spalt passt, hebt den Metall-„Splitt“ zwar bis an den Rand, aber mehr ist auf diese Weise nicht zu erreichen.

Schließlich hilft (obwohl längst Nachtruhe-Zeit erreicht ist …) nur der Kompressor mit 6 bar Luftdruck. Und ein Pappestreifen. Und Geduld. Nach und nach und Flöckchen für Flöckchen gewinnt die strömende Luft den Zweikampf mit der Anziehungskraft des Magneten. Dabei hütet der Chirurg die Membrane und seinen Augapfel gleichermaßen.

Schließlich wird die Membrane mit Modellbaukleber aus der Injektionsnadel genau zentrisch wieder einmontiert.

Klar: Chirurgen hinterlassen Narben. Aber die OP war erfolgreich.